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Mitarbeiter einstellen: Unbewusste Vorverurteilung

Sind Ihre Beurteilungstendenzen schief? Zu diesem Thema (unconscious bias) gibt es viele Untersuchungen. Dabei geht es um eine im Unterbewusstsein vorhandene Annahme, Überzeugung bzw. Einstellung, die der Mensch als „Abkürzung“ für eine schnellere Verarbeitung von Informationen nutzt („Schubladendenken“). Verzerrungen in der Wahrnehmung und Beurteilung treten auf, wenn andere Menschen aufgrund von ungenauen, vereinfachenden Stereotypen beurteilt und behandelt werden.

Im Business-Kontext kann es einen Einfluss darauf haben, welche Mitarbeiter eingestellt werden, wie die Kommunikation und Interaktion innerhalb von Teams funktioniert und wie unternehmerische Entscheidungen getroffen werden. Subjektive Vorurteile können sich negativ auf die Teamdynamik auswirken.

Woher kommen die Beurteilungstendenzen und welche sind bedeutsam für die Entwicklung von Teams?

Vorverurteilung kann auftreten, wenn eine Person unbewusst bestimmte Stereotypen mit verschiedenen Geschlechtern verbindet. In diesem Fall können Entwicklungschancen für bestimmte Mitglieder im Team erheblich verringert werden.

Geschlechts- und altersbezogener Verzerrungseffekt

Vergleichbar funktioniert die Vorverurteilung in Bezug auf das Alter einer Person. Die Annahmen können sein: Kann der ältere Mitarbeiter im Team nicht mehr Schritt halten mit der Anwendung neuer Technologien? Ist er/sie nicht mehr bereit, neue Fähigkeiten zu erlernen?

Werden ältere Mitarbeiter bspw bei der Zusammensetzung eines Teams nicht berücksichtigt, entgehen dem Unternehmen wertvolle Kenntnisse und Erfahrungen. Wechselseitiger Austausch (z.B. Mentorenprogramme oder Lernpartnerschaften aus erfahrenen und jüngeren Mitarbeitern) können hier wertvolle Effekte schaffen und die Gesamtleistung im Team erhöhen.

Verzerrung aufgrund eines einzelnen Eindrucks

Der einzelne Eindruck kann positiv oder negativ sein. Ein einzelner positiver Eindruck verleitet dazu, die Person im Gesamteindruck als „zu positiv“ zu beurteilen. Eine objektive Überprüfung weiterer Eigenschaften fehlt. Im Team-Kontext kann dies zum Ungerechtigkeitsempfinden anderer Teammitglieder und somit zu Teamkonflikten führen.

Wird ein Teammitglied aufgrund einer einzelnen Eigenschaft oder einer einzelnen Interaktion negativ bewertet, ohne dass ein möglicherweise positiverer Gesamteindruck objektiv gesehen angemessener wäre, kann das Teammitglied Verunsicherung entwickeln. Dies kann sich in der Folge negativ auf das Vertrauen und den Zusammenhalt innerhalb des Teams entwickeln.

Confirmation Bias – Bestätigungsfehler

Diese Form entsteht, indem Informationen ausgewählt werden, die bestimmte, im voraus gefasste Annahmen bestätigen. Somit werden Informationen verzerrt interpretiert und gegenteilige Informationen werden übersehen. Die Fähigkeit, kritische und objektive Überlegungen einzusetzen, wird beeinträchtigt. Unternehmerische Entscheidungen können somit gravierende negative Konsequenzen nach sich ziehen

Conformity Bias

Die Meinung einzelner Team-Mitglieder wird dem Verhalten der Gruppe angepasst, auch wenn sie nicht der eigenen Meinung entspricht. Diese Vorverurteilung kann unter Gruppendruck entstehen. Kreativität, offene Diskussionen und die Vielfalt an Perspektiven werden auf diese Weise eingeschränkt. In diesem Fall könnten Gespräche unter vier Augen oder anonyme Abstimmungen innerhalb eines Teams helfen, alle Perspektive einzufangen, um ein von allen getragenes, objektives Gesamtbild der Situation zu erhalten.

Gehen Sie das Thema der unbewussten Vorverurteilung aktiv an.

  • Hinterfragen Sie sich bei Entscheidungen über die Struktur und Zusammensetzung Ihres Teams, ob Sie zu einzelnen Mitgliedern oder Situationen im Business-Kontext eine vorgefasste Meinung haben.
  • Vermeiden Sie das Schubladendenken in Ihrem Verantwortungsbereich.
  • Lassen Sie größtmögliche Vielfalt und häufiges Feedback von möglichst vielen Seiten zu und lassen Sie Ihr Team, Sie und die Organisation davon profitieren.

Mehr Diversität im Team bedeutet:

  • frische Ideen
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